Wenn Vivien in die Stadt will, fährt sie mit der Straßenbahn. Oder mit dem Fahrrad. Geht sie auf den Wochenmarkt einkaufen, nimmt sie ihren Korb und Jutesackerl mit. Sie kauft dann viele pflanzliche Lebensmittel, denn sie lebt vegan. Zuhause versucht sie, Abfälle zu vermeiden. Ihre Geräte laufen mit grünem Strom. Sie versucht, so nachhaltig wie möglich zu leben. Das macht sie für die Umwelt, und für das Klima.

Auf Instagram folgen ihr mittlerweile über 31.000 Menschen. Als „Vanillaholica“ informiert die 26-Jährige Influencerin und Umweltbiotechnologie-Studentin über Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz. Vor sechs Jahren zog sie für ihr Studium nach Wien. Aus dem Wunsch heraus, etwas mit Umwelt zu studieren. Denn der Umwelt zu helfen, heiße auch, den Menschen zu helfen.

Die Klimakrise ist ein Thema, das Vivien sehr beschäftigt. Denn es geht um ihre Zukunft, und die Zukunft vieler junger Menschen. Ihre teils jungen Follower*innen über die Klimakrise zu informieren, liegt ihr am Herzen. „Ich versuche mein Bestes, noch mehr Leute dazu zu bringen, sich damit zu beschäftigen“, sagt sie. „Einfach, weil es wichtig ist.“

Vivien ist als “Vanillaholica” auf Instagram bekannt,
31.000 Menschen folgen ihr schon.

Weltweit sind die Auswirkungen der Klimakrise bereits spürbar. Weil Menschen fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas verbrennen, verursachen sie Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan oder Lachgas. Diese sammeln sich in der Atmosphäre und halten einen Teil der Sonnenergie auf der Erdoberfläche. Dadurch heizt sich das Klima auf.

In Österreich gibt es keine Küsten, die überschwemmt werden können. Keine Tropenstürme, die Städte verwüsten. Naturkatastrophen kennt man vor allem aus dem Fernsehen. Wälder, Berge, Seen und Felder zeichnen eine Idylle, die unangetastet scheint von den Launen der Natur. In den Supermärkten sind die Regale voll, an Wasser oder Lebensmitteln mangelt es nicht. In Österreich zumindest, wirkt die Klimakrise weit weg. Doch auch hier ist sie schon längst angekommen.

Je weiter die Klimakrise fortschreitet, desto schlimmer sind ihre Folgen. Vivien sorgt sich um ihre Zukunft. Sie gehört zu einer Generation, die die Folgen der Klimakrise noch stark erleben wird. Wenn sie 50 Jahre alt ist, sind Tage über 30 Grad keine Seltenheit mehr. Alte und junge Menschen in ihrem Umfeld sind einer zunehmenden Hitze ausgesetzt, die sich auf ihre Gesundheit auswirkt. Viele Gletscher, wie die Pasterze, sind dann fast verschwunden. Bilder wie diese zeigen, wie stark sich der Gletscher zwischen 1920 und 2012 schon zurückgezogen hat:

Mit Skiern in einer Winterlandschaft die Piste hinunterzufahren, wird in Zukunft zwar noch möglich, aber für Skigebiete immer schwieriger zu bewerkstelligen sein. „Unter 1.000 Höhenmetern geht ohne Kunstschnee gar nichts mehr“, erklärt Jasmin Duregger, Klimaexpertin bei der Umweltorganisation Greenpeace Österreich. „Ich denke Jugendliche werden noch Skifahren können, auch in ein paar Jahrzehnten. Die Frage ist nur wie. Vielleicht auf einem Kunstschnee-Streifen, wo rechts und links die Blumen blühen. Und in wirklich sehr künstlich angelegten Gegenden. Oder nur auf sehr, sehr hohen Höhenmetern.“

Das System hinter dem Problem

Mit ihrer Lebensweise versucht Vivien, etwas gegen die Klimakrise zu tun und dabei andere zu inspirieren. „Nachhaltig leben ist ein Prozess, den man bewusst anfängt und geht“, erklärt Vivien. „Ich würde es so beschreiben, dass man sich einfach bewusst hinsetzt, recherchiert und damit auseinandersetzt, was für einen Einfluss mein Tun und mein Sein weltweit hat.”

Sie schreibt über vegane Ernährung, denn durch den Verzicht auf Fleisch und Milch werden Treibhausgase eingespart. Sie empfiehlt Bio-Bauernmärkte in Wien, da Lebensmittel aus der Region weniger CO2 verbrauchen als Lebensmittel, die von weit her kommen. Von Tipps zum Müll trennen und Plastik sparen bis hin zu fairer Kleidung und Second Hand Mode zeigt Vivien ihren Follower*innen, wie sich der eigene Alltag nachhaltiger und klimafreundlicher gestalten lässt. Doch egal wie viel Mühe sich Menschen wie Vivien geben: Es ist das System, das große Ganze, das das Klima zerstört.

Angekommen ist das aber noch lange nicht in allen Bereichen. Allzu oft sind es noch die Konsument*innen, die das Klima retten sollen. Bei der österreichischen Fluggesellschaft AUA können Fluggäste für das CO2, das ihr Flug ausstößt, etwas mehr bezahlen. Der Extra-Betrag geht dann laut Fluglinie an Projekte, die sich dem Klimaschutz widmen. Die Fluggäste zahlen, damit der klimaschädliche Flug nicht mehr ganz so klimaschädlich erscheint.

Auf der Website der Umweltschutzorganisation WWF oder des österreichischen Klimaschutzministeriums können Bürger*innen berechnen, wie groß ihr eigener CO2-Ausstoß ist. Doch selbst der CO2-Fußabdruckrechner wurde erstmals 2004 von dem Ölkonzern Beyond Petroleum ins Netz gestellt. Es ist ironisch: Ölkonzerne regen Konsument*innen an, ihren eigenen CO2-Ausstoß zu hinterfragen. Obwohl sie selbst
in hohem Ausmaß zur Klimakrise, aber nur wenig zu ihrer Lösung beitragen. Dennoch wurde der Fußabdruckrechner millionenfach verbreitet. Die Werbetricks der Unternehmen haben sich ausgezahlt und wirken bis heute.

Schließlich passt es den Unternehmen gut, das Handeln den Konsument*innen – und deren Geldbörse – zu überlassen: Es lenkt von ihrer eigenen Verantwortung ab. Die Botschaft bleibt stets dieselbe. Wer die „richtigen“ Produkte kauft, kann die Welt retten, sei es mit der Bambuszahnbürste, Turnschuhen aus Meeresplastik oder T-Shirts aus Bio-Baumwolle. „In einer sehr konsumgeprägten Welt ist es halt auch immer das Gefühl, wenn ich zumindest die richtigen Sachen kaufe, kann ich einen Beitrag zu leisten“, sagt Duregger. „Man gibt den Menschen damit eine Möglichkeit, sich vielleicht richtig zu entscheiden und zumindest das Gefühl, dass man aktiv etwas beitragen kann“. Warum hält sich die Erzählung, dass einzelne Menschen mit ihren Kaufentscheidungen etwas beitragen können, so hartnäckig?

Auf den Schultern von Einzelpersonen sollte die Klimakrise jedoch nicht lasten. „Das ist eine Verantwortung, die nicht sein darf“, sagt Vivien. Nicht zuletzt ist der Teil, den Einzelne zur Klimakrise beitragen, sehr gering. Es sind andere Bereiche, die mit ihrem
CO2-Ausstoß am meisten zur Klimakrise beitragen.

Große Baustellen

Fast ein Drittel des CO2 in Österreich entsteht im Verkehr. Und der Ausstoß steigt stetig an. Seit 1990 schon um mehr als 70%. „Also wenn Österreich wo aufholen oder sich anstrengen muss, ist es definitiv der Verkehrsbereich“, sagt Duregger. „Was insgesamt ganz spannend ist: In fast allen Bereichen haben die Emissionen abgenommen. Aber dadurch, dass sie im Verkehrsbereich so zugenommen haben, hat sich das alles aufgefressen und wir stehen de facto am gleichen Emissionsstand wie 1990. Also da hat sich eigentlich im Gesamtbild nichts getan.“

Öl-Raffinerie der OMV in Wien Schwechat

Auch die österreichische Industrie verursacht CO2. Die OMV, ein großer Öl- und Gaskonzern, ist einer der größten heimischen Verursacher von Treibhausgasen. Das Unternehmen verursachte mit seinen Tätigkeiten im Jahr 2019 weltweit knapp 137 Mio. Tonnen Treibhausgase. Auch der Stahlproduzent Voestalpine aus Linz war im gleichen Jahr für knapp 23,9 Millionen Tonnen verantwortlich. Im Vergleich: Eine Person in Österreich verursacht im Durchschnitt nur etwa 9 Tonnen pro Jahr.

Treibhausgas-Emissionen im Vergleich: Im Gegensatz zu den Unternehmen Voestalpine und OMV ist der Anteil einer durchschnittlichen Person in Österreich winzig.
Jährliche Treibhausgas-Emissionen im Vergleich

Zahlen wie diese zeigen: Die Hebel, der Klimakrise entgegen-zuwirken, sind für Einzelne wie Vivien nur klein. Wo angepackt werden muss, ist an den großen Baustellen. Eigentlich klingt die Lösung einfach. Raus aus den fossilen Energieträgern, weg mit dem CO2. Ein festgeschriebenes Ziel gibt es auch: Im Pariser Abkommen beschloss die EU im Jahr 2015 gemeinsam mit vielen Staaten weltweit, die Erhitzung des Klimas auf 1,5 Grad, höchstens 2 Grad zu begrenzen.

Maßnahmen sind vorhanden

Doch wie praktisch alle Staaten schafft es auch Österreich nicht, dieses Ziel einzuhalten. „Da gibt es noch einiges aufzuholen“, sagt Duregger. „In Österreich haben wir 30 Jahre im Dornröschenschlaf verbracht, was den Klimaschutz betrifft. Da ist viel auf der Strecke geblieben. Es hat keinen wirklich interessiert, gescheite Maßnahmen umzusetzen, die auch weitreichend funktionieren würden. Deswegen stehen wir auch ein bisschen vor einem Scherbenhaufen. Aber nichtsdestotrotz haben wir noch Zeit und es gilt sich natürlich dafür einzusetzen.“

Um das EU-Ziel zu erreichen und von den fossilen Energieträgern loszukommen, kann die Politik in Österreich verschiedene Maßnahmen ergreifen. Hannes Warmuth von der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) erklärt:

Der Ausbau von Straßen- oder U-Bahnen sowie Busverbindungen führt dazu, dass die Fahrt mit klimafreundlichen, öffentlichen Verkehrsmitteln schneller und bequemer ist. Statt Großbauprojekte zu fördern, die eher mehr Autos auf die Straßen bringen, können etwa Fußgängerzonen erweitert werden. Dadurch erhöht sich die Lebensqualität in der Stadt. Zum Maßnahmen-Mix gehört etwa auch die Energiewende, d.h. den Ausbau von erneuerbaren Energien wie Sonnen- und Windenergie, die das Klima nicht anheizen. Nicht nur fallen dann CO2-Emissionen weg, sondern es entstehen auch neue, grüne Arbeitsplätze.

Ein großer Hebel der Politik ist, klimaschädliches Verhalten teurer zu machen. Aktuell ist es in Österreich so, dass Diesel-Kraftstoff fürs Auto durch Steuergeld – d.h. Geld der Bürger*innen – günstiger gemacht wird. Wenn es günstiger ist, Auto zu fahren, fahren Menschen auch mehr mit dem Auto. „Man muss wirklich schauen, dass man hier die Belohnung wegnimmt“, sagt Duregger. Nicht zuletzt deshalb ist in Österreich geplant, CO2 einen Preis zu geben. Damit es künftig teuer wird, wenn man dem Klima schadet. „Das heißt, wenn ich mich schon klimaschädlich verhalte, also viel Auto fahren will, mit dem Flugzeug fliege – dass es dann auch Steuern gibt, die das teurer machen“, erklärt Duregger. „Damit diese Klimaschädlichkeit einfach der Geldbörse wehtut.“

Quelle: Mehr Demokratie e.V.

Wichtig ist also, dass Menschen mit niedrigerem Einkommen nicht von einer solchen CO2-Steuer benachteiligt werden. Denn nur weil die einen viel CO2 verursachen, sollen andere nicht darunter leiden. In der Schweiz gibt es so eine Steuer schon und sie ist fair gestaltet. Dort geht das eingenommene Steuergeld nicht an den Staat, sondern wird wieder an die Bevölkerung und die Wirtschaft ausgezahlt. Diejenigen, die wenig fossile Energieträger verbrauchen und CO2 verursachen – z.B. Familien, die wenig Geld haben – werden begünstigt.

Lebensstile der Menschen mit großer Wirkkraft

Bis 2050 möchte die EU klimaneutral sein. Das bedeutet, dass nur noch so viel CO2 ausgestoßen werden soll, wie auch wieder aufgenommen wird, zum Beispiel von Wäldern oder Mooren. Maßnahmen, wie die oben genannten, können die EU auf Kurs bringen.

Ohne, dass viele Menschen ihre Lebensweise ändern – wie es etwa Vivien getan hat – sei dieses Ziel aber nicht zu erreichen, sagt Warmuth. Er war an einem Forschungsprojekt beteiligt, das untersuchte, welche Wirkung es haben kann, wenn viele Menschen in der EU ihren Lebensstil ändern. Zum Beispiel, wenn sich die Menschen in Europa so ernähren würden, wie es die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt. Die Wirkung, so das Ergebnis, wäre groß.

Zehn Jahre. So viel früher könnte EU klimaneutral sein. Rund 20% des CO2-Ausstoßes könnte in der EU eingespart werden, wenn sich die Lebensstile der Menschen ändern. Bisher ist vielen Politiker*innen nicht bewusst, dass Lebensstile ein großes Hilfsmittel im Kampf gegen die Klimakrise sind. Vor allem, wenn sie mit anderen Maßnahmen kombiniert werden. Denn wenn viele Menschen ihren Lebensstil ändern, kann das zu einem Domino-Effekt in der Gesellschaft führen. Je mehr mitmachen, desto stärker die Wirkung. „Das soll die Politik aufrütteln. Ich hoffe sehr stark, dass die notwendigen Maßnahmen und Instrumente heute geschaffen werden, um diese Lebensstiländerungen zu ermöglichen“, sagt Warmuth.

Das Privileg, klimafreundlich zu leben

Zwar können Menschen wie Vivien ihren Lebensstil weitgehend selbst gestalten. Doch auch sie weiß: Klimafreundlich zu leben, ist mit sehr vielen Privilegien verbunden. Viele Menschen können sich nicht aussuchen, wie sie leben. Denn sie leben in einem System, das ihren Lebensstil bestimmt und in dem klimafreundliches Handeln oft nicht einfach ist.

Auf das Auto zu verzichten, fällt schwer, wenn auf dem Land keine oder nur wenige Busse oder Züge fahren. Wenn der Hin- und Rückflug in den Urlaub insgesamt nur 60 Euro kostet, ist der Nachtzug für 240€ pro Fahrt einfach zu teuer. Wer seine Familie im Ausland besuchen möchte, kann meist gar nicht anders, als zu fliegen. „Vielen Menschen ist es ein absolutes Privileg sich zu entscheiden, was sie gerne konsumieren würden“, sagt Duregger. „Sie müssen einfach das konsumieren, was sich ausgeht in der Geldbörse und was dazu beiträgt, die Familie zu ernähren und haben diese Luxusentscheidung gar nicht.“ Daher muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen, damit Menschen klimafreundlich leben können. Unabhängig vom Einkommen.

“Es passiert etwas”

Der Knoten läuft bei der Politik zusammen. Sie kann Maßnahmen umsetzen, um das System zu verändern und damit die Art und Weise, wie Menschen leben. Doch nur weil es all diese Lösungen gibt, werden sie nicht zwingend umgesetzt. Verstärkt sind es daher Bürger*innen, die einfordern, dass die Politik etwas gegen die Klimakrise unternimmt.

„Es ist wichtig, dass man sich nicht zurücklehnt und die Politik machen lässt“, sagt Vivien. „Es sind halt nicht nur die Konsumentscheidungen, die zu Veränderung führen. Es muss halt einfach in der Politik viel, viel mehr geschehen, dass es langfristig betrachtet zu Veränderungen kommt. Und dass sich auch über Generationen hinweg etwas verändert. Wenn wir uns die Politik in Österreich und in der EU anschauen, passiert einfach noch viel zu wenig.“

Gerade deshalb ist Vivien auch aktivistisch tätig. Sie geht zu den Klimastreiks von Fridays for Future, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Denn das Handeln Einzelner, gemeinsam mit anderen, sei wichtig. „Es passiert etwas. Und da ist natürlich immer die Frage, passiert das jetzt, weil die Leute auf die Straße gehen und weil die Leute einfach laut werden, für das, was sie möchten. Oder passiert das einfach so“, sagt Vivien. „Und ich würde jetzt mal schon behaupten, dass das schon auch aufgrund des Druckes entsteht, den die Gesellschaft quasi ausübt.“

Eine, die sich bei Fridays for Future engagiert, ist Maris Filipic. Die 18-Jährige aus Niederösterreich ist seit 2019 in der Klimabewegung aktiv. Ihr macht es Spaß, sich gemeinsam mit anderen zu engagieren. Gleichzeitig lernt sie dabei viel. „Man hat Chancen und Möglichkeiten, die man davor nie gehabt hätte“, erzählt die Schülerin. „Es ist auf jeden Fall eine Bereicherung. Ich bin auch selbstbewusster geworden und habe mich mehr getraut.“ Für sie ist es eindeutig ein Vorteil, wenn man sich kollektiv für den Klimaschutz einsetzt und der Politik mit demokratischen Mitteln Druck macht.

Die Möglichkeit, mit Fridays for Future auf die Straße zu gehen, haben nicht alle junge Menschen. Dennoch stehen ihnen Türen offen, sich für den Klimaschutz zu engagieren. „Es gibt zig Initiativen und Organisationen. Ich glaube, es ist für jeden etwas dabei“, sagt Maris. „Und für den, für den nichts dabei ist, der kann seine eigene Initiative gründen. Es gibt immer die Möglichkeit, sich einzusetzen und es gibt ja von Menschen, die einen Podcast zu dem Thema machen, bis künstlerische Aktionen oder Ausstellungen zu dem Thema. Also man findet sicher was, was zu einem passt.“ Vor allem im direkten Umfeld sind die Hebel laut Duregger für junge Menschen oft groß.

Die Macht der Einzelnen

Alleine können Menschen das Klima nicht retten, aber sie können Teil der Lösung sein. In der Schule oder auf der Straße, in der Familie oder im Freundeskreis: Wer sich für Veränderungen einsetzt, kann dazu beitragen, dass viele andere die Möglichkeit bekommen, sich klimafreundlicher und nachhaltiger zu verhalten. Von vielen gelebt und vorgelebt, haben klimafreundliche Lebensstile wie der von Vivien einen großen Effekt auf das Klima. Sie dienen als Inspiration, die auf andere abfärben kann. Nicht zuletzt bestehen alle großen sozialen Veränderungen aus vielen, miteinander verbundenen Handlungen einzelner Menschen. Und was viele Einzelne tun und fordern, kann auch die Politik nicht ignorieren. Damit bilden sie das Fundament für die Macht der vielen.

Als Influencerin hat Vivien ein großes Wirkungsumfeld. Mit ihrer Aufklärungsarbeit und ihrem Engagement, aber auch mit ihrem Jutesackerl und ihrer Glasflasche. „Man kennt diesen Spruch: Es ist wichtiger, dass viele Menschen so viel tun, wie sie können. Anstatt, dass es nur ein paar wenige Menschen gibt, die 100% tun“, sagt Vivien. „Es ist wichtig, dass wir alle mit den Möglichkeiten und den Ressourcen, die wir haben, das tun, was wir tun können.“


“Die Macht der Vielen” ist 2021 im Rahmen einer Masterarbeit im Studiengang Journalismus & Neue Medien an der FH Wien der WKW entstanden.

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Credits

Recherche & Gestaltung:
Florian Koch

Banner-Illustration:
© Lisa Jentsch

Interviewpartner*innen

Vivien Belschner (Vanillaholica)
Jasmin Duregger (Greenpeace Österreich)
Hannes Warmuth (ÖGUT)
Maris Filipic (Fridays for Future)

Bilder

Wien bei Nacht: Jacek Dylag / Unsplash
Stechmücke: Ravi Kant / Pexels
Baumsterben: maxmann / Pixabay
Hochwasser in Wien: Haeferl, CC BY-SA 3.0
via Wikimedia Commons
Pasterze 1920/2012: Alpenverein/N. Freudenthaler
Schneekanone: violetta / Pixabay
Schornsteine in der Dämmerung: Marek Piwnicki / Pexels
OMV in Schwechat: Dimitry Anikin / Unsplash
Windrad: Pexels
Solarzellen: Pexels

Audio

Mücke, Baumfällen, Fluss: YouTube Audio Library
Grillen: BBC Sound Effects
Sirene: Pond5